Segeln lernen beim DHH in Glücksburg - Klassenfahrt der 8b
Bericht verfasst von Ida Ristow
Sonntag, 5. Oktober - Die Anreise
Am Sonntag um circa 11 Uhr starteten wir in Schwarzenbek unsere Reise nach Glücksburg. Nach einer Kombination aus Zug-, S-Bahn- und Busfahrt kamen wir schließlich an unserem Ziel an. Die hanseatische Yachtschule Glücksburg. Unsere Koffer mussten wir glücklicherweise nicht selbst schleppen: Lias Eltern hatten sie freundlicherweise mit einem Anhänger gebracht.
Nach dem Einchecken in unsere Zimmer, die wir jeweils mit 4 Personen belegt hatten, mussten wir natürlich sofort das WLAN testen, das sich leider eher nutzlos erwies. Danach gab es das erste Mal Abendessen, das ziemlich gut war – auch die folgenden Tage wurden wir und alle anderen Segelschüler und das Personal der Segelschule bestens versorgt.
Am Abend lernten wir unten am Hafen in der großen Halle unsere Ausbilder für die Woche kennen: Caro, Till, Philipp und Flip (Philipp 2).
Dort bekamen wir unsere Ölkleidung für die Woche, dies war ein Highlight für viele Gruppenfotos. Uns wurde erklärt, dass wir jeden Tag in zufällige Gruppen eingeteilt würden, damit jeder auch wirklich alles lernen kann - an den ersten beiden Tagen zu viert, danach zu dritt.
Abends mussten wir um 22 Uhr unsere Handys bei Frau Rüder abgeben und um 22:30 Uhr begann die Nachtruhe.
Montag, 6. Oktober - Segelstart und Geburtstag
Der Montag begann um Punkt 7:00 Uhr mit einem von Till, dem derzeitigen „Lehrer vom Dienst“ ausgewählten Lied über die hauseigenen Lautsprecher, mit dem wir geweckt wurden. Besonders war der Tag für Niklas, der Geburtstag hatte und beim Frühstück mit einem von der Klasse signierten Cap überrascht wurde. Um 9 Uhr wurden wir am Hafen zum Morgenappell erwartet. Dort begrüßte uns auch der Schulleiter und überreichte Niklas ein kleines Geschenk. Anschließend folgte unsere erste Segelsession von 9 bis 12Uhr, dort wurden wir in die Theorie eingeführt, übten Knoten binden und setzten unseren ersten Schritt auf ein Segelboot, wo uns dann zu 6 von einem der Ausbilder erklärt wurde, wie man das Segelboot zum Segeln vorbereitet.
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause ging es zur zweiten Runde 14 - 17 Uhr : wieder auf den Booten, diesmal zu viert fuhren die ersten 4 Booten mit jeweils einem Ausbilder auf den Booten aus dem Hafen. Dort segelten wir etwa 15 Minuten in einem Bojenfeld, bevor wir wieder in den Hafen fuhren und die nächsten 4 Boote in das Bojenfeld fuhren. Eine ziemlich aufregende Erfahrung!
Danach wartete das Abendessen, und um 19 Uhr bekamen wir endlich wieder unsere Handys.
Am Abend machten wir uns auf den Weg zum Edeka, rund 25 Minuten entfernt. Was wir nicht erwartet hatten, war, dass wir durch einen gruseligen und unbeleuchteten Wald gehen mussten – aber mit unseren Handys kein Problem. Zurück in der Unterkunft chillten wir alle im Zimmer „Gotland“ zusammen und hatten viele Deeptalks. Um 22:00 Uhr gaben wir wieder unsere Handys ab.
Dienstag, 7. Oktober - Wetter und Wald
Der Dienstag begann ohne Lied, dafür hörten wir eine Durchsage, dass es in 30 Minuten Frühstück gibt. Nach dem Frühstück folgte der Morgenappell mit der Wettervorhersage, danach ein wenig Theorie und wieder das Segeln von 9 bis 12 Uhr, welches wir diesmal bereits nur zeitweise mit Ausbilder an Bord. Die Ausbilder hatten uns jedoch stets im Blick und halfen uns auch vom begleitenden Motorboot aus – wobei es akustisch auf See manchmal schwierig zu verstehen war, aber gemeinsam im Team haben wir es alle irgendwie geschafft prima zu segeln. Das Mittagessen folgte und danach die zweite Session von 14 bis 17 Uhr.
Am Abend gingen wir als Klasse gemeinsam Richtung Strand. Nach dem Strandbesuch wollten einige noch zu Edeka, doch unter Zeitdruck, da der Edeka schon um 20:00 Uhr schloss. Auf dem Hinweg, unter viel Zeitstress trennten sich einige Gruppen. Eine Gruppe ging den beleuchteten Weg und die anderen den dunklen. Plötzlich hörte man Schreie, was zu kurzzeitiger Panik führte, aber zum Glück war am Ende alles gut. Einige zogen es vor, gleich zurück zur Schule zu gehen. Der Abend endete ruhig mit chillen und - wie immer - Handys abgeben und schlafen.
Mittwoch, 8. Oktober - Regatta
Der Tag begann wieder mit Musik um 7:00 Uhr und der Ansage, dass das Frühstück bevorsteht.
Nach dem Frühstück zogen wir wie jeden Tag unsere Öl Kleidung an und machten uns auf den Weg zum Morgenappell. Danach ging es direkt wieder mit den Booten ins Bojenfeld, diesmal nur noch zu dritt. Anschließend wieder in den Hafen wie jeden Mittag, Segel einräumen, abbauen usw.
Nach dem Mittagessen wurden die Boote erneut klagemacht und wir übten auf See für den für den folgenden Tag geplanten Dänemarkausflug in einer Schlange zu fahren. Danach starteten wir eine Regatta, bei der Lina, David und Elea den Sieg holten. Doch beim Einfahren in den Hafen überraschte uns eine heftige Windböe – das schwankende und wie von selbst irgendwo hintreibende Boot zu regieren war sehr stressig, aber am Ende waren doch alle wieder im Hafen.
Nach dem Abendessen gingen einige mit Herrn Brna in die Therme, während der Rest die Zeit gemeinsam in ihren Zimmern verbrachten. Wir hatten wieder einen lustigen Abend und bereiteten Toni‘s 14. Geburtstag vor.
Donnerstag, 9. Oktober - Dänemark und Happy Birthday!
Mitten in der Nacht öffnete Toni vor Neugier schon ihre Geschenke. Am Morgen wurden wir erneut ohne Lied geweckt, dafür mit viel Vorfreude auf Dänemark. Beim Frühstück bekam Toni - wie Niklas zuvor - eine signierte Kopfbedeckung von der ganzen Klasse.
Der Morgenappell um 9:00 Uhr folgte und die Vorbesprechung in der großen Bootshalle, die auch unser täglicher Unterrichtsraum war. Endlich war es der Segeltag an dem wir unsere Gruppen selber einteilen durften und zusammen nach Dänemark segelten.
Wir sammelten uns nach dem Auslaufen aus dem Hafen wieder draußen auf See im Bojenfeld und fuhren dann in einer Schlange Richtung Dänemark. Kurz vor der Küste Dänemarks ankerten wir mit drei Booten hintereinander und wurden von Phillip mit dem Speedboot ans Land gebracht. Dort gab es bei Anni’s Softeis, Hotdogs und Pommes, dies war sehr lecker und verdiente seinen guten Ruf.
Auf dem Rückweg durften wir frei segeln, also ohne Ausbilder an Bord, und ohne festgelegte Route wie beim Segeln in Schlange, weil man uns inzwischen offenbar zutraute, in Eigenregie segeln zu können. Das sorgte für sehr viel Spaß auf vielen Booten, die Schräglage war bei dem tollen Wind sehr beliebt, bis Wasser in das Boot lief (nein, keine Sorge, die Schiffe sind trotzdem kentersicher! Man sollte sich nur gut festhalten, was wir natürlich auch alle jederzeit taten, so dass kein Unfall passierte und niemand über Bord fallen konnte).
Am Abend gab es die offizielle Verabschiedung der Ausbilder mit Urkunden. Danach verbrachten wir wie jeden Abend unsere Zeit in Zimmer „Gotland“.
Freitag, 10. Oktober - Heimreise und Abschied
Leider kam der Tag der Abreise. Nach dem letzten Lied am Morgen über die Lautsprecher und dem letzten Frühstück hieß es Zimmer aufräumen. Nach der Kontrolle von Phillip bekamen wir unsere Handys zurück.
Die Rückfahrt mit Bus, Zug und Bahn lief wie die Hinreise problemlos. Lias Eltern brachten wieder alle Koffer nach Hause - sogar mit zwei Tagen Abholfrist. Der Abschied war traurig, aber wir nahmen viele Erinnerungen mit.
Fazit
Die Segelwoche in Glücksburg war ein unvergessliches Erlebnis. Unsere Klassengemeinschaft ist dadurch viel stärker geworden – ohne Teamarbeit geht beim Segeln nichts, das haben wir zusätzlich zum Segeln auf jeden Fall gelernt. Die Bootseinteilung war am Ende nicht so schlimm, wie viele am Anfang dachten – wir sind auf jeden Fall flexibler geworden.
Besonders herausragend war die Essensversorgung, 1A! Und dass wir jederzeit in die Mensa gehen konnten und uns an Getränken frei bedienen durften.
Die Zimmer waren groß und gut gestaltet. Das Gelände der Schule war sehr schön und jeden Morgen wurden die Flaggen der Gäste-Nationen gehisst.
Unsere Ausbilder waren größtenteils geduldig, manche unter Stress etwas weniger, und Stress hoch 3 muss es gewesen sein, wenn eine unerfahrene Gruppe junger Leute wie uns das Segeln beigebracht werden soll. Aber insgesamt war es wirklich eine großartige Woche voller Spaß, die wir nie vergessen werden.
Wir danken dem DHH für die finanzielle Unterstützung dieser Klassenfahrt. Dadurch richten sich die Segelkurse nicht nur an zahlungskräftige Personen, sondern so können auch Schulklassen von engagierten Ehrenamtlern fachlich kompetent betreut werden und Segeln lernen.
Außerdem danken wir für die Sicherheit auf dem Wasser, die durch die Schlauchboote mit Besatzung jeden Tag garantiert wurde. Dies ermöglichte uns nicht nur Segeln zu lernen, sondern auch die Erfahrung, überhaupt allein im Team auf einem Segelboot auf dem Wasser zu sein, unter allen denkbaren Bedingungen der Naturgewalt von Wind und Wetter.
Nun können wir Segeln, bestätigt mit einem Zertifikat - alles in allem: eine wirklich besondere Klassenfahrt fürs Leben!