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Zwischen Baum und Borke(nkäfer)

Die Klasse 8a ist mit ihren Parallelklassen im September auf eine erlebnispädagogische Klassenfahrt in den Harz gefahren.
Ein beeindruckendes „Woohaa“ durchzog auf der Hinfahrt den Bus, als die Kinder für mehr als 4
Sekunden von ihren Handys aufschauten und die nicht mehr existierende Baumgrenze im Harz
erkannten. Gefolgt von einem: „Sieht es da auch so tot aus?“. Die Antwort: „Nein.“
Ein herrlicher Mischwald mit allen Möglichkeiten sich draußen zu vergnügen, wurde uns an unserer Unterkunft geboten und war Austragungsort unserer erlebnispädagogischen Woche. Das Programm war voll, denn der Gen-Z musste dank Handyverbot ein attraktives Alternativprogramm geboten werden.
So stärkte die Klasse unter anderem ihr Vertrauen in sich selbst, indem sie teilweise ohne Licht
durch eine Grube laufen durften. Da Bergarbeiter vor ca. 400 Jahren wohl ausschließlich die Größe kleiner Heinzelmännchen hatten, mussten alle, die größer als 1,60m waren, gebückt durch den Schacht laufen. Dank zur Verfügung gestellter Helme konnte Kopfschmerzen vermieden werden.
Lediglich mit Kompass und Karte ausgestattet, führte der Weg zurück einige Schülerinnen und
Schüler an ihre Grenzen, beim Navigieren durch das Gelände. GoogleMaps in old school. Trotz
dessen kamen alle in der vorgegebenen Zeit wieder an der Jugendherberge an.
Nach vollbrachten Tagestouren konnten sich die meisten etwas ausruhen, wenn da nicht die
Selbstverpflegung wäre. Das bedeutete: Rezept raussuchen, Zutaten bereitstellen, mit einander
kommunizieren, wie genau die Karotten geschnitten werden sollen, sich etwas anmeckern, weil
sie nicht so genau geschnitten sind wie man eigentlich abgesprochen hatte, einen Kompromiss
finden, alles im Idealfall bekömmlich zubereiten, decken, auftischen, essen, abräumen und ab-
schließend abwaschen und sauber machen. Das Ganze jeden Tag. Zu allen drei Mahlzeiten.
Hinzukommt, dass der gemeine Klassenlehrer zu jeder Mahlzeit die Sitzordnung loste und damit
vorgegeben hat. Nachdem der erste Abend in geloster Sitzordnung der mit Abstand ruhigste war,
merkten die Kinder doch recht schnell, dass andere Mitschülerinnen und Mitschüler vielleicht
doch interessanter sind als bisher angenommen. Doch auch die Herausforderung der Mahlzeiten
konnte gemeistert werden und so waren alle satt. Entweder durch die Tonnen an mitgebrachten
Süßigkeiten oder durch den uns zur Verfügung gestellten Kühlschrank.
Das Highlight war für viele das eigenständige Aufbauen eines Lagerfeuers. Mit Messer und Säge
bewaffnet ging es in den angrenzenden Wald, damit auch genügend Feuerholz verwendet werden
konnte. Dank reichlich Totholz und dem Einsatz einiger Feuerteufel war schnell ein Feuer entfacht.
Nach dem Kochen über dem Feuer war es den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, in
selbst gebauten Biwags unter freiem Himmel zu schlafen. Diese Möglichkeit nutzten einige und
wurden tags darauf durch einige Mitschülerinnen und Mitschüler geweckt, die von einer morgendlichen Frühwanderung zurückkamen, bei der es ihnen ermöglicht wurde, ihr Reflexionsvermögen
zu stärken.
Und was nimmt man außer dreckiger Wäsche von so einer Fahrt mit? Erstens, konnte das Vertrauen in einen selbst und untereinander erweitert werden, zweitens, lost Herr Dierks nun jede
Stunde die Sitzordnung im Unterricht und drittens, vermisst man das heimische Bett und das leckere Essen doch mehr als man denkt.

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